"Babyboomer" in der real-digitalen Welt

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"Babyboomer" in der real-digitalen Welt

Für viele Babyboomer ist es ein Unwort, welches Widerstand und Angst auslöst – Digitalisierung! Die Rede ist von der fortschreitenden Entwicklungen und den Technologien, die uns das Internet beschert. Der manchmal verständliche Versuch den Kopf in den Sand zu stecken und so zu tun, als ob das alles gar nicht so schnell kommen wird, wie prognostiziert, hilft nicht.

Denn wir sind schon mitten drin! Auch der Versuch sich dem Trend zu “verweigern” kann den Fortschritt nicht mehr aufhalten. Was also ist die Alternative? Ich denke, es geht nur mehr darum für sich selbst herauszufinden, wo man aktuell im Wissen über die Digitalisierung steht und wie sich die neuen Möglichkeiten privat oder im Business effektiv und nutzbringend einsetzen lassen.

Jeder, der das hier lesen kann, steckt bereits mitten drinnen in der real-digitalen Welt. Denn die Aktivitäten in sozialen Netzwerken, die Bildung von Interessengruppen, Besuche und Nutzung von Online Börsen und Chatrooms sind ein Beweis, dass Digitalisierung bereits zum Alltag gehört. Mal ehrlich – nutzen Sie privat vielleicht schon Whats App, Facebook oder Twitter? Haben Sie jemals etwas bei Amazon bestellt, auf ebay getauscht, ein Hotel auf booking.com, einen Flug über checkfelix.com gebucht oder gar einen Job in all den online-Karriere-Portalen gesucht? Wir leben in vielen Fällen schon gut und bequem mit den Vorteilen der Digitalisierung.

Jetzt braucht es nur noch den Mut diese Dinge etwas weiter zu denken. Was könnten wir noch alles tun? Wie könnten wir diese digitalen Fortschritte besser, nachhaltiger sowie ohne Verlust des “Menschlichen” in unser Leben integrieren und auch für unser Business zu nutzen? Natürlich macht es Angst, wenn wir die Prognosen hören, wie viele Jobs durch die neuen Technologien bis 2050 angeblich wegfallen werden. Aber schon mal daran gedacht., dass auch viele neue Jobs entstehen könnten und werden? Solche die wir uns möglicherweise heute noch gar nicht vorstellen können? Heute ist es so einfach in der ganzen Welt Meinungen auszutauschen und Menschen mit gleichen Interessen zu finden. Die Digitalisierung öffnet die Tür zu neuer Kreativität, einem neuen Denken und damit auch zu neuen Möglichkeiten, wenn wir es nur zulassen.

Zulassen: das bedeutet sich an diesen Zustand permanenter Veränderung und ständiger Unsicherheit, an das Gefühl manchmal keine Kontrolle über die Umstände und die Entwicklungen zu haben, zu gewöhnen. Insgesamt ist es vor allem eine Art von mentaler Arbeit, die da auf uns zukommt. Wir alle müssen umdenken, unsere Köpfe freier machen und unsere Fixierungen aufgeben, wenn wir uns in der neuen Zukunft zu Hause fühlen wollen.

Da gibt es einiges an Arbeit – und diverse Methoden, die dafür angeboten werden. Als Anfang empfiehlt sich eine Art von digitalem Fitness-Check : wie gut bin ich als Person, als Gesellschaft, als Organisation, als Unternehmen wirtschaftlich oder privat auf die digitale Zukunft bereits vorbereitet? Wie vieles von dem Angebotenen nutze ich, wo habe ich noch Wissens-Defizite und Informationsmangel?

Aber es geht auch um eine Art der Achtsamkeit im Umgang mit den neuen Technologien, um die Frage von ethischer und nachhaltiger Wirkung! Was ist der gesellschaftlichen Impact, in welcher Art und Weise und zu welchem Zweck wollen wir diese Techniken nutzen? Noch nie war es so leicht uns mit anderen im Netz auszutauschen, die gesuchten Informationen zu finden und sich mit Gleichgesinnten zu verständigen. Mit der Transparenz steigt auch die Unsicherheit, die Gefahr von Datenklau und Betrug – gerade deshalb ist wohl die gute Vorbereitung und der achtsame Umgang umso bedeutsamer.

Also wie gehen wir heran an dieses Hineinwachsen in die real-digitale Welt?

  • Lernen, ständiges lernen und den “Kopf-offen-halten”.
  • Mentale Transformation – bewusstes Umdenken. Was wir denken können, können wir auch gestalten….
  • Digitale Resilienz ist ebenfalls trainierbar, zB. durch gezielte Entspannungsmethoden bei aufkeimendem Stress, Achtsamkeit mit dem eigenen Verhalten im Netz und kontrollierte, positive Gedanken.
  • Drosseln des “Need for Closur”, also der Tendenz, immer schnell zu einer sicheren Entscheidung und Lösung kommen zu müssen. Besser: Entscheidungen auf viel unsichereren oder gänzlich anders aufbereiteten Informationen zu treffen – neue Methoden wie Effectuation (nach Sarasvathy) Scrum, Agiles Projektmanagement zeigen uns dafür einige Wege auf.
  • Kreative Gedankenspiele ausprobieren – z.B. mit Biosoziation (nach Koestler) neues Denken ausprobieren. Was kommt heraus, wenn wir anscheinend Beziehungsloses zu einem neuen Kontext verbinden – eine Vielfalt neuer Produkte und Sichtweisen ist möglich.

Alles in allem steht uns “Babyboomern” also eine spannende Zeit bevor, in der Dinge möglich werden, die wir vorher nicht mal zu denken wagten! Lebenslanges Lernen ist keine Worthülse mehr – es ist Alltag für uns als Personen, als Unternehmen und für Ihre MitarbeiterInnen geworden. Je früher wir also mit dem Umdenken beginnen und uns mit der schönen, neuen, digitalen Welt beschäftigen, umso leichter werden wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen …….oder was denken Sie?

 

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